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Maß für Maß

Sa. 13.02., 19 Uhr, Thalia Theater
Ist alles recht, was Recht ist? Schafft Gewohnheitsrecht ein neues Recht? Wie lässt sich Gerechtigkeit herstellen? Und wo verstellt Selbstgerechtigkeit den wahren Gerechtigkeitssinn? Muss ein gerechter Staat stark sein, um die Freiheitsrechte einer liberalen Gesellschaft zu schützen? Regisseur Stefan Pucher inszeniert Shakespears black comedy „Maß für Maß“ in einer freien Bearbeitung des Schriftstellers und Dramatikers Thomas Melle, der den Text für das Thalia Theater aus dem elisabethanischen Zeitalter ins 21. Jahrhundert bringen wird. [weiterlesen]

GEHEN

noch bis zum 11.02. 12 Uhr online abrufbar
Diesem Mann auf dem Fuß zu folgen lohnt sich immer. Thomas Bernhard, österreichischer Dramatiker und Grantel-Genie, prescht mit seiner Geistesschärfe ja bis heute voran. Leuchtendes Beispiel: die 1971 erschienene Erzählung „Gehen“. Eine Exkursion über den Zustand der Welt und das Sinnieren im Laufschritt. „Während ich, bevor Karrer verrückt geworden ist, nur am Mittwoch mit Oehler gegangen bin, gehe ich jetzt, nachdem Karrer verrückt geworden ist, auch am Montag mit Oehler“. So beginnt der namenlose Ich-Erzähler seinen Spazierbericht. Der handelt in fortwährenden Monologen vom Schicksal des in die Psychiatrie eingewiesenen Karrer. Und dem Rustenschacherschen Hosenladen, wo das Irrewerden seinen Anfang nahm. Die Spuren aber führen tiefer: in die Nazizeit, zur Deportation der Wiener Juden. Am 9. Februar wäre Bernhard 90 Jahre alt geworden. Zum Geburtstag laden Hartmann & Konsorten zum großen Geh-Denken ein. [zum Video]

Labor für neue Formen der zeitgenössischen Theaterkritik in NRW

Sa. 20.02., 10-16 Uhr via Zoom – Anmeldefrist heute!
Besonders in NRW besteht ein Missverhältnis zwischen der Vielfalt der Freien Darstellenden Künste – und ihrer Darstellung in der hiesigen Presselandschaft. Aber: Ist die klassische Kritik überhaupt noch zeitgemäß? Was könnte sie wie in welcher Form ergänzen? Wie kann die Berichterstattung über Theater in Zukunft aussehen? Was sind zeitgemäße, digitale Formen der Theaterkritik? Welche Formen der Sichtbarkeit brauchen freie Theaterkünstler*innen? Das soeben gegründete „Labor für neue Formen der zeitgenössischen Theaterkritik“ will sowohl die Rolle von Kritik befragen, neue Kritik-Experimente wagen als auch Kritiker*innen-Nachwuchs eine (bezahlte) Publikationsplattform bieten. Denn ebenso, wie die Kulturberichterstattung in Gefahr ist, verschwinden auch ihre Autor*innen. Als Startschuss werden für einen Tag lang Theaterleute, Kritiker*innen, neue Best-Practice-Beispiele von Journalismus sowie digitale Expert*innen zusammengebracht, um nach kleinen Impuls-Referaten gemeinsam in Arbeitsgruppen zu fragen, wie Kulturjournalismus mit Hilfe digitaler Medien besser sichtbar, besser adressiert, besser mit dem Kunstbetrieb kompatibel und besser machbar wird, wie Reichweite entsteht, welche neue Formen der Theaterkritik es geben könnte – und wie zugleich eine kluge Förderung von Nachwuchs und Diversität aussehen könnte. Anmeldungen für die Zugangsdaten werden noch bis heute per Mail angenommen. [weiterlesen]

Mind the Mask

im Rahmen von 1000 Scores. PIECES FOR HERE; NOW & LATER und dem Hörspielforum/Film- und Medienstiftung NRW, von Pia Janssen
Pia Janssen erforscht mittels ethnologischer Methoden urbane und soziale Räume und inszeniert die Resultate in performativen Projektformaten. Seit 2016 entstehen mit dem Künstler*innenkollektiv mythen der moderne Theater-, Musik- und Klangkunstprojekte im öffentlichen Raum. Der Film „Mind The Mask“ entstand während der Arbeit zu „Die Stimme der Stadt“. [zum Video]

Der verzauberte Palast

noch bis zum 29.03. online abrufbar, Opera de Dijon
Um seinen Schützling vor einem tödlichen Schicksal zu bewahren, hat ein Magier Ritter und Damen in einem labyrinthischen Palast eingesperrt und versetzt sie in einen Zustand des DeliriumsLuigi Rossis erste Oper mit sechzehn Solisten, Doppel- und Dreifachchören für 6 und 12 Stimmen sowie zahlreichen Balletten markierte den letzten Aufschwung der römischen Oper, bevor sich die Ewige Stadt für lange Zeit von ihr abwandte. Für den argentinischen Dirigenten Leonardo García Alarcón, der die in der Vatikanischen Bibliothek seit 380 Jahren vernachlässigte Oper wiederentdeckte, ist Il palazzo incantato „das fehlende Glied in der Geschichte der Oper und die Metapher unseres Lebens“. [weiterlesen]

SQUASH

Sa. 06.02 & 13.02., je 19:30 Uhr, Prinz Regent Theater
SQUASH, das Erstlingswerk des Bochumer Autoren Matthias van den Höfel, ist eine ungewöhnliche, doch umso authentischere Beziehungskomödie. Zwei junge Menschen lernen sich zufällig im Urlaub kennen. Von dort aus begleiten wir sie durch die Hochs und Tiefs ihrer gemeinsamen Zeit. Er lernt ihre Freunde kennen – und hassen. Sie zwingt ihn, mit ihr Squash zu spielen. Er verzweifelt an ihrem zeitfressenden Beruf. Sie versucht, Verständnis für seine dysfunktionale Familie aufzubringen. Endlich ziehen beide zusammen, doch der Umzug steht unter keinem guten Stern. [weiterlesen]

Der Sandmann

noch bis zum 07.02. online abrufbar, WTT Schauspiel Remscheid
E.T.A. Hoffmanns Kurzgeschichte erzählt vom Wahn Nathanaels, der in die Selbstzerstörung führt. Der Sandmann verfolgt ihn, um seine Augen auszureißen. Im Wetterglashändler Coppola vermutet er den Advokaten Coppelius, der grausame Experimente an seinem Vater vollzogen haben soll. Genährt von seinem Kindheitstrauma ist für Nathanael klar, dass dieser Mann in Wahrheit der Sandmann ist. Er verliert den Blick für die Unterscheidung von Wahrheit und Fiktion. Die Bilder in seinem zerrütteten Geist überschlagen sich bis in den Wahnsinn und schließlich in den Tod. Damit die Arbeit von Regisseur Thomas Ritzinger nicht verloren geht, wurde eine neue Stückfassung für zwei Personen geschrieben, die auch während einer Pandemie gezeigt werden kann. Das Ergebnis ist erneut auf YouTube vom 01.-07.02. abrufbar. [zum Video]

kultur&geschlecht #26

Das Onlinejournal kultur & geschlecht ist ein transdisziplinäres Forum für Nachwuchswissenschaftler*innen der Ruhr-Universität Bochum, die zu Geschlechterfragen und ihren Kontexten forschen. Es wird am Lehrstuhl für Medienöffentlichkeit und Medienakteure mit besonderer Berücksichtigung von Gender des Instituts für Medienwissenschaft von Astrid Deuber-Mankowsky und Peter Vignold herausgegeben, gefördert von der Fakultät für Philologie und dem Rektorat der RUB. Die Winterausgabe #26 des Onlinejournals kultur&geschlecht legt einen Schwerpunkt auf die inzwischen seit einem Jahr andauernde Corona-Pandemie, die aus einer medienkulturwissenschaftlichen Perspektive zahlreiche neue Fragen aufwirft, die einer dringenden Bearbeitung bedürfen. So erscheint die Pandemie als Katalysator für das rapide Erstarken des Phänomens des digitalen Faschismus, ebenso wie sie als Grundbedingung für eine veränderte Arbeitssituation wirkt, die geschlechtsspezifische Ungleichheiten wie bspw. die Gender Pay-Gap weiter verstärkt. Ergänzt wird die Ausgabe von einer Diskussion aktueller queertheoretischer Perspektiven auf Männlichkeiten sowie einer Analyse der gesellschaftspolitischen Rolle von Modezeitschriften in der DDR. [weiterlesen]

War schön. Kann weg… – Alter(n) in der darstellenden Kunst

Do. 25.02., ab 10 Uhr, via Zoom
Auf Grund der sich stetig verändernden Altersstruktur unserer Gesellschaft verändert sich auch die Perspektive auf den Begriff ‚Alter‘. Welche Herausforderungen stellen sich diesbezüglich Künstler*innen in der darstellenden Kunst, egal ob sie am Anfang einer Karriere stehen oder etabliert sind? In welchem Verhältnis stehen Alter und Kunst zueinander? Welche Grundlagen sind notwendig, um altersunabhängig langfristig gut arbeiten zu können? Welche strukturellen Hindernisse gilt es zu überwinden und wie sehen Lösungen aus? Diesen und weiteren Fragen widmet sich das Online-Symposium, zu dem das Künstlerduo Angie Hiesl + Roland Kaiser ganz herzlich einlädt. Gemeinsam mit Kolleg*innen, Produzent*innen, Lobbyvertreter*innen, Vertreter*innen von Fördererinstitutionen und Medienvertreter*innen aus dem Bereich der darstellenden Kunst wird im Rahmen verschiedener Formate ein zukunftsorientierter Diskurs geführt. Die Ergebnisse des Symposiums werden im Anschluss an die Veranstaltung aufbereitet und allen Teilnehmer*innen, Interessierten und Entscheidungsträger*innen gezielt zur Verfügung gestellt. Bis zum 15.02. kann sich hier für das Symposium angemeldet werden.[weiterlesen]

Trionfo

noch bis zum 09.04. online abrufbar, Staatsoper Hannover
Vier Leben am Scheidepunkt. Vier Menschen im Dunkel der Nacht, wenn allein die Hoffnung – auf eine noch so leise Antwort – das Zimmer erhellt. In Händels Oratorium Il trionfo del tempo e del disinganno (1707) liegen die Lust am Leben zu sein und die Erkenntnis der eigenen Sterblichkeit im Streit. Dabei vermag es der Komponist in seinem frühen Meisterwerk, der Gleichzeitigkeit des Unvereinbaren klare emotionale Räume zu öffnen. Was bedeutet es, am Leben zu sein – und was, die Erfüllung dieses Leben einzufordern? Und wer bin ich noch, wenn der Spiegel mich nur schweigend ansieht? In Händels Musik beginnen die Fragen zu schweben. [weiterlesen]