Szenische Forschung M.A.

Studienprofil

Inszenieren, Reflektieren, Produzieren: Theater als Praxis szenischer Forschung  

Der Masterstudiengang Szenische Forschung zeichnet sich durch seine besondere Verknüpfung von Theorie und Praxis aus. Er verbindet künstlerische, kunstbegleitende und kulturvermittelnde Veranstaltungsformate mit theater- und kulturwissenschaftlichen Lehreinheiten. 

Künstlerische Denk- und Handlungsweisen sind stets mit Erkenntnisinteressen verbunden. Sie können untersuchenden Charakter haben und sich in räumlichen oder situativen Anordnungen verwirklichen. Nicht selten sind sie darauf aus, mittels spielerischer, spekulativer oder subversiver Entwürfe Aspekte der Wirklichkeit zu entdecken und erfahrbar zu machen, die dem Alltag und den Wissenschaften gleichermaßen verborgen bleiben. Dieses sondierende und Wissen verhandelnde Potential der performativen Künste steht im Fokus der Szenischen Forschung an der Ruhr-Universität Bochum.

Der praxisorientierte Masterstudiengang Szenische Forschung wurde 2012 am Institut für Theaterwissenschaft gegründet, um dem künstlerisch-wissenschaftlichen Nachwuchs in Nordrhein-Westfalen einen Raum zu bieten. Er zeichnet sich durch eine besondere Interaktion von Theorie und Praxis aus, indem er theater- und kulturwissenschaftliche Seminare durch künstlerische, kunstbegleitende und kuratorisch ausgelegte Veranstaltungsformate ergänzt. Für die praktischen Veranstaltungen werden wechselnde Gäste eingeladen, wobei die gemeinsam mit der Kunststiftung NRW eingerichtete Christoph-Schlingensief-Gastprofessur Einladungen auch international tätiger Größen ermöglicht (zuletzt Antonia Baehr, Laurent Chétouane, Rimini Protokoll). Der Studiengang Szenische Forschung kooperiert mit Theatern und Produktionshäusern in der Region (darunter FFT Düsseldorf, PACT Zollverein, Ringlokschuppen Ruhr, Tanzhaus NRW).

Absolvent*innen der Szenischen Forschung sind für vielfältige Berufsfelder qualifiziert und arbeiten z.B. in freien Theaterkollektiven, als Regisseur*innen, Choreograph*innen, Performance- und Videokünstler*innen, als Programmgestalter*innen von Festivals, als Dramaturg*innen, Projekt- oder Produktionsleiter*innen sowie im Bereich der Wissenschaft.

Aufbau / Struktur

Modulstruktur

Das Studium der Szenischen Forschung gliedert sich in drei theoriegelenkte und vier praxisnahe Module sowie ein Examensmodul. Das Modul „Kuratorisches Wissen und Produktionsleitung“ vermittelt Kompetenzen in den Bereichen Herstellung und Produktion szenischer Arbeiten, Festivalorganisation, Planung, Kulturmanagement, Öffentlichkeitsarbeit sowie Gestaltung im städtischen Raum. Ausgewiesene Persönlichkeiten aus den entsprechenden Berufsfeldern machen die Studierenden im Rahmen eines Lehrauftrags mit relevanten Methoden und Arbeitsweisen vertraut. Im engen Zusammenhang mit dem Lehrangebot des Instituts für Theaterwissenschaft vermitteln die Module „Dramaturgie und Geschichte Szenischer Künste“ sowie „Theorie und Ästhetik Szenischer Künste“ historische, theoretische und ästhetische Inhalte. Die entsprechenden Lehrveranstaltungen vertiefen die Kenntnisse der Studierenden in zentralen Gegenstandbereichen der Theaterwissenschaft. Zusätzlich belegen die Studierenden im Modul „Interdisziplinäre Einheiten“ Seminare aus angrenzenden Fächern, bevorzugt aus der Kunstgeschichte, Medienwissenschaft, Pädagogik und Philosophie. Im „Szenischen Projekt I“ erforschen sie anhand einer gemeinsamen Inszenierung szenische Praktiken, ästhetische Strategien und Präsentationstechniken. Angeleitet wird die Lehrveranstaltung von einer*einem Künstler*in im Rahmen der jährlich neu zu vergebenen Christoph-Schlingensief-Gastprofessur. Ergebnisse des Szenischen Projekts werden öffentlich präsentiert – sei es im Proberaum des Instituts oder auf der Bühne eines der mit dem Institut kooperierenden Theaterhäuser. Das Modul „Technische Kompetenzen“ sieht die Einführung in bühnenspezifische Techniken vor. Die Studierenden erhalten Basiswissen im Umgang mit Licht, Bühnenraum, Requisite, Kostümgestaltung sowie audiovisueller Technik. Das „Szenische Projekt II“ (10 CP) dient der individuellen Vertiefung und fordert von den Studierenden die Konzipierung bzw. Realisierung eines eigenen Projektes. Es erlaubt ihnen, die im Studium erworbenen Kenntnisse auf berufsrelevante Tätigkeitsfelder zu übertragen und selbständig getroffene Entscheidungen in konkreten Arbeitsabläufen zu erfahren. Die Lehrveranstaltungen des “Examensmoduls” fördern schließlich die eigenständige Entwicklung von theoretisch-analytischen resp. praktischen Ansätzen und geben Raum, die entsprechenden Ideen darzulegen und zur Diskussion zu stellen. Vorbereitet wird diese Art des Reflektierens von eigenen und fremden Arbeiten sowie der Austausch darüber während des gesamten Studienverlaufs im wöchentlich stattfindenden Praxiskolloquium. Das Studium wird wahlweise mit einer schriftlichen Arbeit oder mit einem praktischen Projekt – wie z.B. einer Bühnenarbeit, einer Videoinstallation oder einem Festival – abgeschlossen.

Prüfungsordnung

Die Prüfungsordnung regelt die grundlegende Struktur des Studiengangs (z.B. die angebotenen Module oder die Zulassung zu Studium und Prüfung). Sie wird bisweilen geändert; in der Szenischen Forschung gelten derzeit zwei Prüfungsordnungen. Man studiert automatisch nach der Prüfungsordnung, welche zum Zeitpunkt des Studienbeginns aktiv war. Studierende, die in die neueste Version der Prüfungsordnung wechseln wollen, müssen sich hierzu an das Studierendensekretariat in der Universitäts-Verwaltung wenden.

Modulhandbuch

Das Modulhandbuch regelt, wie Module zusammengesetzt und abgeschlossen werden müssen und wie viele Kreditpunkte (CP) für ein erfolgreich abgeschlossenes Modul vergeben werden. Es erklärt, welche und wie viele Veranstaltungen zu einem Modul zusammengefasst werden können und welche Anforderungen daran geknüpft sind. Die im Modulhandbuch aufgezeigte Struktur ist verpflichtend, wohingegen der in den Studienverlaufsplänen aufgezeigte Ablauf nur einen Empfehlungscharakter hat.

Bewerbung

Für den neuen Jahrgang der Szenischen Forschung sind Studierende gefragt, die sich zum einen durch Lust an Theorie, Beobachtung und Reflexion der sie umgebenden ästhetischen, räumlichen sowie sozialen Situationen auszeichnen und die zum anderen an der Durchführung eigener künstlerischer oder kuratorischer Projekte interessiert sind.

Jeweils zum Sommersemester nehmen ca. zehn Studierende das Masterstudium der Szenischen Forschung am Bochumer Institut für Theaterwissenschaft auf. Die Regelstudienzeit beträgt vier Semester. Der Abschluss ist ein Master of Arts in Szenischer Forschung.

Zulassungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes B.A.-Studium mit theaterwissenschaftlichem Schwerpunkt bzw. ein äquivalenter Abschluss in den Geisteswissenschaften oder im Bereich szenischer Praxis. Zusätzlich setzt das Studium der Szenischen Forschung eine künstlerisch-praktische Eignung voraus.

Bewerbungsschluss ist der 15. Januar jeden Jahres, es zählt das Datum des Poststempels. Kontaktadresse und besondere Regularien für internationale Bewerber*innen sind der Rubrik International der Homepage des Instituts für Theaterwissenschaft zu entnehmen.

Zur Bewerbung einzureichen sind das B.A.-Zeugnis inkl. Transcript of Records, aussagekräftige Materialien, die künstlerische, publizistische, kuratorische oder organisatorische Neigungen und Fähigkeiten sichtbar machen sowie ein Motivationsschreiben, welches das besondere Interesse am Studiengang darlegt.

Auswahlgespräche finden Mitte Februar an der Ruhr-Universität Bochum statt.

Fragen können direkt per Mail an die Szenische Forschung gerichtet werden: szenische-forschung[at]rub.de

Lehrende

Der Schwerpunkt des Studiums der Szenische Forschung liegt auf der Auseinandersetzung mit dem forschenden Charakter gegenwärtigen Theaters. Angeleitet durch entsprechend ausgewiesene Praktiker*innen werden aktuelle Inszenierungsstrategien und kunstvermittelnde Verfahren erprobt und in Seminaren sowie interdisziplinären Lehreinheiten methodisch reflektiert.

Der Studiengang wird geleitet von Prof. Dr. Sven Lindholm
(Hofmann&Lindholm), unterstützt wird er von Dr. Robin Junicke M.A., K.
Ruth Schmidt (M.A.) und Christian Minwegen (B.A.)

Begleitet wird die Lehre von der jährlich wechselnden Christoph-Schlingensief Gastprofessur für Szenische Forschung (seit 2015 gefördert von der Kunststiftung NRW): Hans-Werner Krösinger (2012), Sebastian Bark und Johanna Freiburg / She She Pop (2013), Claudia Bosse / theatercombinat (2014), Helgard Haug und Stefan Kaegi / Rimini Protokoll (2015), Laurent Chétouane (2016/17), Antonia Baehr (2017/18), Boris Nikitin (2018/19), Claudia Bosse (2019/20) und Robin Arthur / Forced Entertainment (2020/21).

Zu den Gästen und extern Lehrenden zählen: Janina Benduski und Elena Polzer (ehrliche Arbeit – freies Kulturbüro),  Holger Bergmann (Fonds Darstellende Künste), Verena Billinger und Sebastian Schulz (Billinger & Schulz), Annette Dabs (Figurentheater der Nationen), Prof. Danica Dacić (Bauhaus-Universität Weimar), Heiner Goebbels, Helgard Haug und Stefan Kaegi (Rimini Protokoll), Alexander Kerlin (Theater Dortmund), Hans-Werner Krösinger, Aino Laberenz, Jörg Laue, Fabian Lettow und Mirjam Schmuck (kainkollektiv), PeterLicht, Hans-Peter-Litscher, Thomas Martius, Boris Nieslony, Boris Nikitin, Harald Redmer (NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste), Sebastian Quack (Invisible Playground), Harald Redmer (NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste), André Schallenberg (PACT Zollverein), Ingo Sawilla (Berliner Ensemble), Kathrin Tiedemann (FFT Düsseldorf), Nils Voges (sputnic), Bojan Vuletic, Dr. Stefanie Wenner, Tillmann Wiegand (Staatsoper Hamburg) u.a.

Das Lehrangebot im Bereich Geschichte, Theorie und Ästhetik der Szenischen Künste sowie der interdisziplinären Lehreinheiten wird von den hauptamtlich Lehrenden des Instituts für Theaterwissenschaft sowie der Institute für Medien- und Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Pädagogik getragen. Darunter: Prof. Dr. Jörn Etzold, Prof. Dr. Guido Hiß, Prof. Dr. Monika Woitas, PD Dr. Kai van Eickels, Leon Gabriel, Stefan Hölscher, Elisabeth van Treeck u.a.

Kooperationen

Der Studiengang Szenische Forschung kooperiert intensiv mit Produktionshäusern und Partnern für Theater, Tanz und experimentelle Kunstformate in der Region: favoriten Festival, Forum Freies Theater Düsseldorf, Impulse Theaterfestival, Kunststiftung NRW, NRW Kultursekretariat, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, PACT Zollverein, Ringlokschuppen Ruhr, Ruhrtriennale, Tanzhaus NRW, Theater Dortmund, Zukunftsakademie NRW.

Christoph Schlingensief-Gastprofessur

Die Christoph Schlingensief-Gastprofessur für Szenische Forschung wurde 2015 auf Initiative der Kunststiftung NRW gemeinsam mit dem Bochumer Institut für Theaterwissenschaft eingerichtet. Im Rahmen dieser Professur werden international renommierte Künstlerinnen, Künstler und Kollektive nach Bochum eingeladen, um hier mit den Studierenden den aktuellen Stand der performativen Künste praxisorientiert zu erforschen und zu diskutieren. Auf diese Weise verbinden sich Forschung und Vermittlung von theoretischen und praktischen Kompetenzen mit dem Ziel, die junge Szene in NRW durch externe Exzellenz professionell zu entwickeln und der Öffentlichkeit vorzustellen. Die Gastprofessur ist zudem Teil der „Positionen szenischer Forschung“, in denen die Arbeitsweisen der*des jeweiligen Künstler*in mit einer breiteren Öffentlichkeit dargestellt und diskutiert werden.

Seit der Gründung des Studiengangs Szenische Forschung im Jahre 2012 erarbeiten eingeladene Künstlerinnen und Künstler mit dem jeweils neuesten Jahrgang eine Inszenierung, die am Ende des Semesters öffentlich gezeigt wird. Mit der Christoph Schlingensief-Gastprofessur für Szenische Forschung konnten diese Einladungen seit 2015 auf eine weitaus breitere Basis gestellt werden. Gastprofessoren der vorausgegangenen Jahre: Hans-Werner Kroesinger (2012), Johanna Freiburg und Sebastian Bark / She She Pop (2013), Claudia Bosse / theaterkombinat (2014), Helgard Haug und Stefan Kaegi / Rimini Protokoll (2015), Laurent Chétouane (2016/17), Antonia Baehr (2017/18), Boris Nikitin (2018/19), Claudia Bosse (2019/20), Robin Arthur / Forced Entertainment (2020/21)

Gastprofessur 2020/21: Robin Arthur / Forced Entertainment
Nostalgia for the Crowd

Gastprofessur 2019/20: Claudia Bosse
imagine! catastrophe – imagine! paradise
Der achte Jahrgang des Masterstudiengangs Szenische Forschung zeigt Skizzen an der Schnittstelle von Choreografie, Performance und Installation, die in Zusammenarbeit mit der Regisseurin und Choreografin Claudia Bosse (theatercombinat Wien) im Rahmen der Christoph Schlingensief-Gastprofessur, gefördert durch die Kunststiftung NRW, entstanden sind und sich thematisch an der Frage des Opfers und Ritualhaften abarbeiten.
Die Performer*innen nähern sich der Fragestellung anhand unterschiedlicher Ansätze – von Stravinskys Nail Art, einem überdimensionalem Schachfeld, antropophagen Ritualen, Häutungen, Faustkämpfen in Zeitlupe, einer Choreografie des Empowernments, dem Geburtsschrei, bis zu Bochum 1944 und 13 Autoreifen.
Von und mit: Gabriel Carneiro, Negar Foroughanfar, Pano Georgiou, Steffi Günther, Marlene Helling, Katrin Heß, Meike Kurella, Carolin Pfänder, Josephine Raschke, Veva Wieland, Laura Zielinski.

Gastprofessur 2018/19: Boris Nikitin 
Theateressay
Von und mit: Christian Minwegen, Anna Neubert, Yana Novotorova, Lioba Sombetzki, Diana Treder, Marieke Werner, Mandy Wiegand

Gastprofessur 2017/18: Antonia Baehr
Menschen ÷ Tiere
Angelehnt an die Partitur, die der Performance „Abecedarium Bestiarium: Affinitäten in Tiermetaphern“ der Choreografin und Gastprofessorin Antonia Baehr zugrunde liegt, erschaffen zehn Studierende der Szenischen Forschung der Ruhr-Universität Bochum einen zoologischen Garten. Terrarium, Aquarium, Steppe, vielleicht auch ein Fluss oder mehrere Strände finden ihren Platz im tanzhaus nrw. In verschiedenen Lebenslagen lassen sich allerlei Menschentiere bestaunen, wie sie kreischen, schnurren, summen, singen, tanzen, staksen – und befragen, was das über die rätselhaften Beziehungen zwischen Menschen und Tieren aussagen mag.
Von und mit: Patricia Bechtold, Charlotte Brohmeyer, Silvia Ehnis Perez Duarte,
Yasmin Fahbod, Philipp Hohmann, Viviane Lennert, Marlene Ruther, Franziska Schneeberger, Ella Steinmann, Sarah Wessels

Gastprofessur 2016/17: Laurent Chétouane
Chaos
Wie kann das Formlose in ästhetische Formen gebracht werden? Ist Chaos ein Zustand oder ein Prozess? In welchem Verhältnis stehen Chaos und Unordnung? Kann man Chaos inszenieren? Ist Chaos nützlich? Wie entsteht Chaos? Geleitet von Erkenntnissen und Arbeitsansätzen eines Seminars von Laurent Chétouane haben sich die Studierenden mit dem Thema Chaos beschäftigt. Sie suchten nach einer szenischen Forschung, die die heterogenen Ansätze und Ideen, Formen und Ästhetiken, die das Thema offeriert und erfordert, vereinen kann. In der Zeche 1 wurden abschließend szenisch-klangliche Werkstattergebnisse präsentiert.
Von und mit: Philipp Blömeke, Eva Busch, Amirhossein Mashaherifard, Golnaz Farmani, Judith Franke, Lisa Heinz, Johannes Lührs, Katarína Marková, Hans Peters, Anna-Lena Weckesser

Gastprofessur 2015: Rimini Protokoll
Trucks Tracks Ruhr
Trucks Tracks Ruhr ist ein Projekt von Rimini Protokoll und Urbane Künste Ruhr. Die Pilottour der Reihe erarbeiten Rimini Protokoll gemeinsam mit Studierenden der Szenischen Forschung. Als Zuschauerraum diente ein umgebauter, fast komplett verglaster Lastwagen, als Bühne die Stadt und ihre Geschichten. Den Szenischen Forscher*innen ging es darum, die Stadtlandschaft und das alltägliche Leben zu vertonen und zu inszenieren: So fuhr das Publikum durch Bochum und über den Stadtrand hinaus. Mit jeder Öffnung des Vorhangs hörten die Zuschauer*innen neue Erzählungen und waren dazu eingeladen, die gehörten Geschichten auf die gerahmte Umgebung zu projizieren.
Von und mit: Anna Júlia Amaral, Emel Aydogdu, Sebastian Bös, Izabela Maria Chmielewska, Luisa Hausmann, David Kilinc, Konstantin Kraft, Miriam Michel, Marcel Nascimento, Isabelle Wapnitz, Anna-Lena Werner

Gastprofessur 2014: Claudia Bosse
imagine! catastrophe – imagine! paradise
2014 haben die Studierenden mit der Wiener Künstlerin Claudia Bosse performative Praktiken erprobt. Daraus ist ein szenisches Experiment entstanden. Dieses setzt sich mit den kulturellen Vorstellungsräumen von Paradies und Katastrophe auseinander und erforscht deren mediale Narrative. In der Befragung dieser Vorstellungswelten und Wirklichkeitskonstruktionen versuchten sie, Zwischenräume, individuelle Narrative und Bewegungen neu zu entdecken. Die zyklische Dauerperformance/Installation konnte innerhalb einer zwölfstündigen Nacht in den Rottstr5 KUNSTHALLEN erkundet werden.
Von und mit: Burcu Uygur, Laura Brechmann, Jens Eike Krüger, Judith Pawlitta, Anja Plonka, Constantin Schädle, Franziska Seidel, Carolin Vogel, Nina Weber

Gastprofessur 2013: SheShePop
Fremde Wesen
Angeleitet von Johanna Freiburg und Sebastian Bark von She She Pop haben die Studierenden Performances entwickelt, die sich mit Spielanordnungen und dem Sujet des Selbstportraits befassen. Die Arbeiten wurden unter dem Namen Fremde Wesen in den FFT Kammerspielen in Düsseldorf gezeigt.
Von und mit: Amanda Bailey, Helene Ewert, Julian Gerhard, Asli Karali, Julia Nitschke, Mina Novakova, Mira Pahlke, Ruth Schultz, Carolin Vogel 

Gastprofessur 2012: Hans-Werner Krösinger
»we did not fully understand the complexities of the situation we were dealing with«
Wie über das Unsagbare sprechen, wie darüber schreiben, wie es auf einer Bühne verhandeln? Im ersten Semester der Szenischen Forschung haben sich die Studierenden des neu eingerichteten Studiengangs gemeinsam mit dem Regisseur und Gastprofessor Hans-Werner Krösinger mit dem Genozid in Ruanda beschäftigt und sich szenisch wie installativ mit dem Text-, Bild und Videomaterial, welches mit dem Völkermord in Verbindung steht, auseinandergesetzt. Teile der Recherche wurden im Anschluss im Rahmen eines szenischen Rundgangs im FFT Juta in Düsseldorf präsentiert.
Von und mit: Emese Bodolay, Kama Frankl, Martina Gimplinger, Josefine Rose Habermehl, Anna-Lena Klapdor, Almut Pape, Andrea Richardz, Jascha Sommer, Ulrike Weidlich

CHRISTOPH SCHLINGENSIEF-DOZENTUR

Ab dem WS 2018 / 2019 vergibt die Szenische Forschung gemeinsam mit der Kunststiftung NRW kontinuierlich eine einsemestrige Dozentur an herausragende, in Nordrhein-Westfalen beheimatete Künstler*innen. In mehreren, thematisch unterschiedlichen Blöcken sollen sie mit Studierenden der Szenischen Forschung ins Gespräch und ins gemeinsame Arbeiten kommen. Ausgangspunkt soll die jeweilige Ästhetik und Methodik der eingeladenen Künsterpersönlichkeit und deren berufliche Erfahrungen im Umfeld der nordrhein-westfälischen Szene sein. Die geladenen Künstler*innen erhalten so die Möglichkeit, über Arbeitszugänge, Motive, Strategien, über die eigene Entwicklung und sich herauskristallisierende Fragestellungen zu reflektieren und sich mit engagiertem Nachwuchs auf Diskussions- und Praxisebene auseinanderzusetzen. Den Studierenden bietet sich ihrerseits die Gelegenheit, regional ansässige (aber durchaus überregional oder sogar international wirkenden) Künstler*innen kennenzulernen und deren Arbeitsweise zu erproben.
Die NRW-Dozentur ging bisher an: Silke Z (WiSe 18/19), Jörg Albrecht (SoSe 19), Sebastian Blasius (WiSe 19/20), Martin de Haan (SoSe 20), Mirjam Schmuck & Fabian Lettwo / Kainkollektiv (WiSe 20/21)

NRW-Dozentur Winter 2020/21: Mirjam Schmuck & Fabian Lettwo / Kainkollektiv

NRW-Dozentur Sommer 2020: Marlin de Haan
Coronabedingt musste die Dozentur auf den Sommer 2021 verschoben werden.

NRW-Dozentur Winter 2019/20: Sebastian Blasius
Sebastian Blasius arbeitet als Regisseur, Choreograph und Theaterwissenschaftler. Leitmotivisch befasst er sich Themen wie Identität, kulturellem Erbe, dem Verhältnis zwischen Publikum und Ausführenden und dem Handlungscharakter von Kunst. Seine Arbeit begreift er beständig als Forschung, in der verschiedene künstlerische, theoretische und politische Strategien in einen Dialog miteinander gebracht werden. Er unterrichtet an Universitäten und Hochschulen in den Bereichen Theorie sowie künstlerischer Praxis.

NRW-Dozentur Sommer 2019: Jörg Albrecht
Jörg Albrecht ist Schriftsteller. Seine Texte entstanden zu Themen wie Überwachung, Prekarisierung, Queerness, Architektur und Stadtentwicklung und wurden als Rückkehr des Diskursiven bzw. „return of the schwierig“ in die jüngere Gegenwartsliteratur gewertet. Es erschienen vier Romane, alle im Wallstein Verlag. Foto- und Videoarbeiten und Performances ergänzen die Texte. Mit Steffen Klewar gründete er 2007 das Theaterkollektiv copy & waste, dessen Arbeit 2018 mit dem George-Tabori-Preis des Fonds Darstellende Künste ausgezeichnet wurde. Jörg Albrecht ist Mitinitiator des Blogs Nazis & Goldmund. Seit 2018 baut er auf Burg Hülshoff bei Münster das interdisziplinäre Center for Literature auf.

NRW-Dozentur Winter 2018/19: Silke Z.
Die Kölner Choreografin Silke Z . ist künstlerische Leiterin der Kompanie Silke z. resistdance mit Sitz in Köln und untersucht im Rahmen ihrer Promotion an der Universität Falmouth (GB)  die Schnittstellen von Tanz und Performance-Praxis, Performance-Theorie und Philosophie.

Forschungs- und Probenzentren BLUE SQUARE und Hochschulsporthalle
Westring

Seit August 2021 ist die Szenische Forschung sowohl in der 3. und 5.
Etage des BLUE SQUARE in der Bochumer Innenstadt (Kortumstraße 90,
44787 Bochum) und der Hochschulsporthalle Westring (Westring 32, 44787
Bochum) am Appolonia-Pfaus-Park beheimatet. Durch ihre diverse
Gestaltung und Ausstattung, können die Räumlichkeiten
unterschiedlichsten Anforderungen für die Nutzung bei
Lehrveranstaltungen sowie studentischem und künstlerischem Arbeiten
gerecht werden.

BLUE SQUARE

Im BLUE SQUARE findet die Szenische Forschung auf den Etagen 3 und 5
mit einer Studio-Blackbox (STUDIO3), einem Co-Working-Space, einer
Lounge mit Dachterrasse und einem Seminarraum – der ebenfalls als
Studio genutzt werden kann – genügend Raum zum Proben, Schreiben,
Bauen, Forschen, Besprechen, Ausruhen u.v.m. Die Studios verfügen über
fest installierte Lautsprecheranlagen und Beamer – im STUDIO 3
befinden sich zudem mobile technische Einheiten wie Scheinwerfer
(PARs, LED-PARs und Profiler), Aktivboxen, Kopfhörersets, Stative,
Kabel und mehr. Außerdem bietet der Co-Working-Space Arbeitsflächen,
Werkzeuge und Materialien für verschiedene Vorhaben.

Hochschulsporthalle Westring

Die Hochschulsporthalle Westring wird von der Szenischen Forschung in
Teilnutzung mit dem Hochschulsport der Ruhr-Universität Bochum genutzt
und bietet mit ca. 800m2 Hallenfläche viel Platz für künstlerisches
Arbeiten. Im Unterschied zu den Räumlichkeiten des BLUE SQUARE steht
die Sporthalle aufgrund der Teilnutzung jedoch Wochentags zunächst nur
bis 17:00 Uhr zur Verfügung. An Wochenend- und Feiertagen ist die
Nutzung i.d.R. ganztägig möglich.

ACHTUNG: Zur Zeit ist die Hochschulsporthalle als
Geflüchtetenunterkunft der Stadt Bochum in Nutzung und steht deshalb
bis auf Weiteres nicht für den Probenbetrieb der Szenischen Forschung
zur Verfügung.

Das Nutzungsreglement sieht vor, dass die Räumlichkeiten des BLUE
SQUARE und der Hochschulsporthalle Westring vorrangig Studierenden und
Lehrenden der Szenischen Forschung zur Verfügung stehen. Studierende
der Theaterwissenschaft, Alumnis und externe Interessent*innen werden
um eine Bewerbung gebeten.

Die Bewerbung sollte beinhalten:  

  • Projektbeschreibung (½ Seite)
  • Angaben aller benötigten Nutzungszeiten
  • Genauer Raum- und Technikbedarf
  • Liste aller Beteiligten

Bitte richten Sie Ihre Bewerbung an: szenische-forschung[at]rub.de

Coronabedingt ist nur ein eingeschränkter Betrieb möglich. Dieser ist der Szenischen Forschung vorbehalten.

Kontakt

Post:

Masterstudiengang Szenische Forschung
Institut für Theaterwissenschaft
Ruhr-Universität Bochum
BLUE SQUARE
Kortumstraße 90
44787 Bochum

E-Mail:
szenische-forschung[at]rub.de

facebook:
https://www.facebook.com/szenischeforschung

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