Archive

Perspectives on Performing Arts in Public Spaces

Do. 20. & Fr. 21.05., Bundesverband Theater im Öffentlichen Raum
Anstelle des Internationalen Straßentheaterfestival Holzminden 2021, das aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt wurde, sind Künstler*innen, Produzent*innen, Veranstalter*innen und sonstige Interessierte eingeladen, an zwei Vormittagen Denkanstöße und Visionen zu entwickeln, um das Genre und die künstlerische Produktion im und für den öffentlichen Raum nachhaltig zu stärken. Interessierte können sich per Mail anmelden. [weiterlesen]

Nebraska

Sa. 15.05., 19:30 Uhr, Theater Oberhausen
Die Fleischfabrik hat bereits dicht gemacht und auch beim großen Autobauer bleibt das Werkstor demnächst geschlossen. Die Zukunft: ein riesiges Fragezeichen am nebligen Horizont. Gähnende Leere vor der Haustür. Also verwenden Mary und Max ihre Jugend, anstatt sie zu verschwenden, und brechen auf in Richtung Sehnsucht. Ihrem Untergang und dem der Sonne entgegen. Mit nichts als vier rollenden Reifen unterm Sitz, dem Traum vom besseren Leben im Herzen und dem Sound von Bruce Springsteen in den Ohren: „Born to Run“. So gerade die Highways, auf denen sie dahingleiten, so verschlungen der Krimi, in den sich das junge Paar verstrickt, so schräg die Menschen, die ihm begegnen. Sie heißen Kitty, Joe, Hank und Johnny und erzeugen allesamt das Gefühl, sie in etlichen B-Movies schon mal gesehen zu haben. In der Tradition von John Steinbeck oder Mark Twain erzählt Wolfram Höll von den Verlierer*innen unserer Gesellschaft auf der Jagd nach dem Hauptgewinn. Den Mythos des „American Dream“ verwandelt er in einen poetischen Rausch, der das glitzernde Heilsversprechen des Kapitalismus mit dem Schmutz des Alltags konfrontiert. [weiterlesen]

›Age of Curse‹

Mi. 05.05., 19 Uhr, PACT Zollverein
Haben uns die sozialen Netzwerke zurück ins Mittelalter katapultiert? Auf den globalen Plattformen erlebt das Verfluchen eine Renaissance und die Gedanken des Einzelnen erhalten eine ungeahnte Kraft. Durch diese ‚Fluchmaschine‘, wie Choreographin Chikako Kaido es nennt, können Kommunikationen kanalisiert, Ideen geformt und die Moral auf den Prüfstand gestellt werden. Mit ›Age of Curse‹ fragt sie nach der Unsterblichkeit unserer Daten, dem Voodoo zwischen all der Mathematik der modernen Informationstechnologie und nach der seltsamen Nähe zwischen Digitalität und Spiritualität. [weiterlesen]

Die neue WeltHütte

So. 02.05., 18 Uhr, Schauspielhaus Bochum
Die WeltHütte ist ein neuer Spielort im Schauspielhaus Bochum. Sie steht im Mittleren Foyer des Schauspielhauses und ist somit auch von außen durch die große Fensterfront gut sichtbar. Ein kalkulierter Fremdkörper im legendären 50er-Jahre-Design des Theaters: eine Blechhütte, die einerseits Schutzraum und Zuhause sein kann als auch Assoziationen weckt an unmenschliche Orte wie Hangar, Scheunen und Lager. „WeltHütte“ bedeutet: Dorf trifft Welt, Heimat trifft Fremde, Schutz trifft Unsicherheit, „ich“ trifft „ihr“, Isolation trifft Freiheit. Mit Liebe / Eine argumentative Übung und Viel gut essen machen zwei Inszenierungen den Auftakt, die – inspiriert vom Ort der WeltHütte – hinter die bürgerliche Fassade, gewissermaßen einen Blick „unter deutsche Dächer“ werfen und dort sowohl auf neue Konfliktfelder stoßen als auch auf utopische gesellschaftliche Visionen. [weiterlesen]

TWO FOR THE SHOW

Fr. 30.04. & So. 02.05., je 20 Uhr, Schauspiel Köln
Aus dem Netz, für das Netz. Richard Siegal hat seine selbstreflexive Online-Performance ALL FOR ONE AND ONE FOR THE MONEY um neue Szenen sowie eine neue 25-minütige und auf Spitze getanzte Eingangssequenz erweitert. Mehr noch: Zu dem mitreißenden Soundtrack von Lorenzo Bianchi-Hoesch treten neue an Video-Games angelehnte Sounds des Komponisten Markus Popp. Es gibt eine Reihe neuer schillernder Kostüme von Flora Miranda und sogar ein neues Bühnenbild, das Siegal gemeinsam mit dem Lichtdesigner Matthias Singer erarbeitet hat. Eine Explosion tänzerischen Ausdrucks und höchste Präzision des Spitzentanzes. [weiterlesen]

Text.Notation.Performance – Interdisziplinäre Perspektiven

19.05., 15.06., 17.06. & 25.06., Interuniversitärer Forschungsverbund Elfriede Jelinek
Der Interuniversitäre Forschungsverbund Elfriede Jelinek der Universität Wien und der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien organisiert vom 19.05. bis 25.06. die Online-Veranstaltungsreihe „Text.Notation.Performance – Interdisziplinäre Perspektiven“. Sie findet als Begleitprogramm zur gleichnamigen Ringvorlesung statt. Die Ringvorlesung widmet sich dem Spannungsfeld von Notation und Improvisation, Werk und Inszenierung in den verschiedenen Künsten (Literatur, Musik, Theater, Performance, Oper, bildende Kunst) an den Schnittstellen von Wissenschaft und Kunst. Die Veranstaltungsreihe, die aus vier Abenden besteht, diskutiert die Fragestellungen der Ringvorlesung in Hinblick auf aktuelle Projekte und Produktionen von Wiener Kunstinstitutionen (Literaturhaus Wien, brut Wien, Wiener Staatsoper und Albertina Modern) und beleuchtet sie aus künstlerischer Perspektive. [weiterlesen]

PROGRAMM:

Am 19.05., 19 Uhr, lesen Thomas Ballhausen und Gerhild Steinbuch aus ihren neuesten Texten über Atlanten, literarische Notizbücher, Architektur und die Körperlichkeit zeitgenössischer Theaterdramaturgien und werden von Ann Cotten (Lecture) und Takashi Doi (Gitarre) kommentiert.

Am 15.06., 17.30 Uhr, führen Claudia Bosse + Team ein Künstler*innengespräch mit Mariama Diagne über die Rolle des Körpers im Tanz und in der Performance sowie die Performance „oracle and sacrifice in the woods“.

Am 17.06., 18 Uhr, führen Elīna Garanča, Sergio Morabito, Clemens Risi und Kirill Serebrennikov mit Pia Janke ein Gespräch über die neue „Parsifal“-Inszenierung der Wiener Staatsoper.

Am 25.06., 17.30 Uhr, sprechen Angela Stief, Rosemarie Brucher und Brigitte Kowanz über „Notationen“ in der bildenden Kunst und aktuelle Ausstellungen der Albertina modern.

Ruhrtriennale Festivalcampus 2021

Frist: 15. Juni
In sehnsuchtsvoller Hoffnung auf die Chance einer Möglichkeit von Präsenzveranstaltungen im August und September lädt die Ruhrtriennale 2021 nach einjähriger Pause erneut zum Festivalcampus. Studierende der Theaterwissenschaft, der Szenographie, der Regie, der Freien Kunst, der Theaterpädagogik und vieler weiterer Fachrichtungen an zahlreichen Universitäten und Hochschulen sind in Bochum willkommen, um ausgewählte Produktionen des Festivalprogramms zu besuchen und in Seminaren und Workshops vor Ort als Ausgangspunkt für eine kritische Auseinandersetzung mit eigenen künstlerischen Ansätzen zu diskutieren. Denn zur Entwicklung einer künstlerischen Praxis bzw. der Reflexion darüber braucht es außergewöhnliche ästhetische Seh- und Hörerfahrungen, die innerhalb der vier Wände eines Seminarraums oder Hochschulateliers oder Zoom-Meetings nur sehr bedingt gewonnen werden können. Durch die gemeinsamen Aufführungsbesuche, die Seminare und exklusiven Gespräche mit Künstler*innen bietet die Ruhrtriennale einen gemeinsamen Raum für intensiven Austausch und kritische Reflexion als Grundlage für eine lebendige, gesellschaftlich relevante künstlerische und kulturelle Arbeit.

Das Seminar- und Workshopprogramm wird im Verlauf des Sommersemesters veröffentlicht, ebenso das künstlerische Programm. Zehn Studierende des Instituts für Theaterwissenschaft an der RUB sind wieder herzlich eingeladen, an einem der langen Wochenenden teilzunehmen (voraussichtlich 19.-22.08., 9.-12.09., 16.-19.09.). Interessierte melden sich unter dem Betreff „Festivalcampus 2021“ bis zum 15.06. bei Jörn Etzold. Sie werden dann rechtzeitig benachrichtigt, ob der Campus stattfinden wird und ob Sie teilnehmen können oder ob Sie ggf. auf der Warteliste sind.

Theater Forschung Ruhr

Di. 11.05. & Fr. 11.06., via Zoom
Nach einer einjährigen Pause startet die Vortragsreihe „Theater Forschung Ruhr“ erneut, nunmehr per Zoom. In diesem Semester werden wieder zwei besonders herausragende internationale Forscher*innen begrüßt:

Di. 11. Mai, 18-20 Uhr: Keller Easterling (Yale) „Medium Design“ (Anmeldung hier )

Fr. 11. Juni, 10-12 Uhr: Eiichirô Hirata (Tokio) „Noh als Theater der Differenz“ (Anmeldung hier )

Keller Easterling: „Medium Format“
Medium Design inverts the typical focus on object over field, to work on the medium—the matrix space between objects, events and ideological declarations. And it disrupts some habitual approaches to the world’s intractable dilemmas—from climate cataclysm to inequality to concentrations of authoritarian power. From this perspective, solutions are mistakes, ideologies are unreliable markers, and an innovation can be a protocol for the way things combine. Rather than the modern desire for the new, designers find more complexity in relationships between emergent and incumbent technologies. Encouraging entanglement, medium design does not try to eliminate problems but rather put them together in productive combinations. It offers some additional activist tools for outwitting political superbugs and modulating power and temperament in organizations of all kinds.“

Keller Easterling is an architect, writer and the Enid Storm Dwyer Professor of Architecture at Yale. Her most recent book Medium Design: Knowing How To Work on the World (Verso, 2021) inverts an emphasis on object and figure to prompt innovative thought about both spatial and non-spatial problems. Another recent book, Extrastatecraft: The Power of Infrastructure Space (Verso, 2014), examines global infrastructure as a medium of polity. Other books include: Enduring Innocence: Global Architecture and its Political Masquerades (MIT, 2005) which researched familiar spatial products in difficult or hyperbolic political situations around the world. Organization Space: Landscapes, Highways and Houses in America (MIT, 1999) which applied network theory to a discussion of American infrastructure, and Subtraction (Sternberg, 2014), which considers building removal or how to put the development machine into reverse.
[weiterlesen]

Romeo und Julia – Ein Sommernachtsalbtraum

noch bis zum 17.10. online abrufbar, Deutsche Oper am Rhein
Während drinnen ein rauschender Ball die Gemüter erhitzt, treffen sich ein Junge und ein Mädchen am Rande des Geschehens – und verlieben sich auf den ersten Blick. Weil sie aber tödlich verfeindeten Familien angehören, ist die Liebe Romeos und Julias zwar unsterblich, aber vor allem verboten. Die 1943 erstandenen Kammeroper des deutsch-baltischen Komponisten Boris Blacher verdichtet Shakespeares berühmte Tragödie auf ihre Essenz: das Schicksal von Romeo und Julia. Szenische Miniaturen beschwören eine neblige, liebesfeindliche Welt. Gelegentlich materialisieren sich Figuren wie geisterhafte Erscheinungen, während ein Brechtscher Chansonnier das Scheitern dieser großen Liebesgeschichte humorvoll und untergangstrunken kommentiert. [weiterlesen]

Schon wieder: WOHLFAHREN – Ein Audiowalk durch Ungleichheiten

ab So. 25.04. 15 Uhr, Frl. Wunder Ag in Kooperation mit Theater im Pavillon Hannover & Staatstheater Hannover
Die Pandemie lässt das Armutsrisiko weiter steigen. Soziale Einrichtungen bekämpfen seit Jahrhunderten Symptome der Armut, während Kultureinrichtungen seit 50 Jahren versuchen, ihre Türen für alle zu öffnen. Die Frl. Wunder AG fragt sich: Müssen unsere Einrichtungen in Bewegung kommen und sich neu ausrichten? Oder wenn nicht sie, dann wir selbst? Warum braucht unser System die Ungleichheit? Und wer muss sich eigentlich mit wem solidarisieren, damit sich daran etwas ändert? Das Kollektiv hat 2020 historische und gegenwärtige Umgangsweisen mit Armut und Reichtum in Hannover erforscht und lädt mit SCHON WIEDER: WOHLFAHREN zu einem Hörspaziergang durch die Innenstadt ein. Dabei erzählt der Ort des alten Armenhauses von der wirtschaftlichen Bedeutung der „Armenpflege“, während im Stadtraum Botschaften auftauchen und auf den Ohren die Stimmen lokaler Aktivist*innen einer gerechter verteilten Zukunft den Weg bereiten. SCHON WIEDER: WOHLFAHREN ist eine Social-Fiction-Zeitreise vom Bahnhof über die Altstadt bis zur Oper, erlebbar mit Kopfhörern für sich allein oder mit Begleitung. [weiterlesen]